Die Wasserkraft trägt in unserer Region unbestritten einen wichtigen Teil zur Energieversorgung und Autarkie einer Volkswirtschaft bei. Weder ist sie der Teufel, noch ist sie sauber, die Nutzung der Wasserkraft zur Energiegewinnung ist schlichtweg eine von vielen Möglichkeiten elektrische Energie zu erzeugen. Und wie bei allen Eingriffen in die Umwelt gibt es Auswirkungen.
Im Gegensatz zur unrichtigen, ja schon fast verwerflich irreführenden Bezeichnung „sauber“ in der Marketingsprache der Energiekonzerne, können die negativen Effekte klar benannt werden. Unter den tatsächlich zahlreichen negativen Aspekten (am Beispiel Laufkraftwerk) seien die Verödung des Rückstaubereiches, wo unter sauerstoffarmen Bedingungen Faulgase (u. a. Methan) gebildet werden (das ist dort, wo in den Prospekten der Projektwerber fröhliche Menschen Wassersport treiben) und die, für einen rentablen Betrieb notwendigen, Stauraumspülungen exemplarisch genannt. Bei solchen Spülungen werden über einen längeren Zeitraum angesammelte mineralische und organische Sedimente konzentriert flussab der Staumauer entlassen, wobei ein großer Teil des aquatischen Lebens getötet wird. Aus Sicht dieser Lebewesen kommt also regelmäßig der globale Killer, wie so etwas aussieht können Sie in diesem Video sehen.
Da es sich bei aquatischen Lebewesen offensichtlich nicht um niedliche Welpen einer Haustierspezies handelt, deren Tod in der öffentlichen Wahrnehmung einen Aufschrei erzeugen würde, dürfen solche Spülungen durchgeführt werden, auch wenn es alternative Methoden der Schlammentsorgung gibt. Ein willkommenes Szenario, um abseits von Regularien durch koordinierte Schleusenöffnung den Abfall ganzer Kraftwerksketten flussab zu spülen, können Hochwässer darstellen.
Die Lebensader Fluss gehört uns allen, schauen Sie bei geplanten Kraftwerken in Ihrer Umgebung genau hin, für welches Interesse und welchen Output an Energie soll wie viel Natur und Leben geopfert werden.
Für weitere Informationen zur Wasserkraft, abhängig vom Standpunkt, lesen Sie hier (Verbund AG) oder hier (WWF).
In der Graphik von balkanrivers.net finden Sie einen Überblick über bestehende, im Bau befindliche und geplante Kraftwerke am Balkan.