Auftakt 2017

Beinahe wäre mir ein Auftakt wie 2016 gelungen.

Der Jänner war bescheiden, insofern, dass es einer der kältesten Jänner der letzten Jahrzehnte war. Ob es effizient ist bei Tageshöchstwerten von – 10 °C, vereisten Ufern und einer Wassertemperatur knapp über 0 °C auf die Pirsch zu gehen muss jeder für sich entscheiden, ich finde nicht.

Der Februar brachte dann schon wieder sehr gute Gelegenheiten, bis jetzt konnte ich 3 Mal einige wenige Stunden ans Wasser, am nächsten dran an einem Huchen war ich vorgestern Abend.

Zum Fischen hatte ich rund 1,5 h Zeit, für später am Abend war ich mit meiner Gattin im Fitnesscenter verabredet, just gegen Ende meiner Zeit zeigt sich heuer erstmals ein Huchen vor mir, da heißt es dann Kompromisse zu machen.

Den habe ich dann auch schnell gefunden – 30 Minuten überziehen. Und jeder der weiß, wie schwer man Huchen konstant an die Leine bekommt, kann sich jetzt vorstellen, wie sehr ich gemeinsames Training schätze.

Was war passiert? Kurz bevor ich aufbrechen sollte, führe ich meinen Wobbler quer zur Strömung 3 m vor mir über eine verheißungsvolle Stelle durchs Mittelwasser, ich selbst habe eine leicht erhöhte Position und eine Polbrille auf.

Plötzlich schießt ein Huchen flussauf auf meinen Wobbler zu, verfehlt ihn oder attackiert bewusst nicht. Ich stoppe den Wobbler um ihn kurz darauf energisch und mit viel Druck wieder in Mittelwasser zu bringen und abermals abzustoppen.

Die Choreographie passt perfekt, der Huchen hat durch die intensive Bewegung unter Wasser schnell gewendet, im Moment des Stillstandes des Köders sehen wir beide unsere Chance. Der Huchen attackiert und ich schlage an.

Mur in Graz im Februar.

Aus meiner Sicht haben wir es beide nicht richtig gemacht. Der Huchen beißt nicht wirklich beherzt zu, eher mit einem Zaudern, das habe ich von seinesgleichen schon besser gesehen. Ich, auf Sicht fischend, mittlerweile spielt sich das 2 m vor mir ab, nehme den Biss schon geistig vorweg und schlage vielleicht zu früh an. Das Resultat jedenfalls, der Huchen zieht für Bruchteile einer Sekunde am Köder, dann ist er wieder weg.

Jetzt schau ich das erste Mal auf die Uhr.

Nach drei erfolglosen Würfen mit diesem Wobbler wird der Köder gewechselt, man soll dem König der Flusses die Ehre erweisen und ihn nicht für einfältig halten.

Einen Gummifisch montiert und einige wenige Würfe quer zur Strömung bringen an dieser Stelle aber leider auch nichts mehr.

Wenige Meter flussab findet das Schauspiel seine Fortsetzung – der Huchen folgt meinem über den Boden hüpfenden Köder, just in dem Moment als sich die Lage zuspitzt bleibt der Gummifisch in einer Spalte hängen und lässt sich nicht mehr lösen.

Ich knüpfe noch einmal einen Köder an, aber das war dann wohl schon für beide zu viel. Der Huchen zeigt sich nicht mehr und ich muss mir eingestehen, dass ich an diesem Tag ohne Fangerfolg von dannen ziehen muss.

Der Huchen im Titelbild ist natürlich nicht der Huchen dieser Geschichte, sondern mein erster gefangener Huchen in den Revieren des AFV Graz. Das war früh im Jahr 2012, meinem ersten Mitgliedsjahr im Verein, davor hatte ich Huchen in der mittleren Savinja und in der Una gefangen.

Mit einem Jahr Unterbrechung 2015 gehe ich 2017 in mein 5 aktives Angeljahr in den Gewässern des AFV und bin voller Vorfreude auf schöne Erlebnisse in der Natur.